Mobilität & Straßenbau

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Die Mobilität innerhalb einer Gemeinde ist ein wesentlicher Faktor für die Lebensqualität ihrer Bewohner*innen und die wirtschaftliche Entwicklung. In diesem Zusammenhang ist es von entscheidender Bedeutung, die Schnittstellen zwischen verschiedenen Mobilitätsmodi zu identifizieren, Widersprüche zu eliminieren und eine kohärente Strategie zu entwickeln.

Hierbei gilt es, einen sinnvollen Spagat zwischen nachhaltiger Innovation und den tatsächlichen Bedarfen der Bürger*innen zu schlagen: während Fußgängerverkehr, Fahrrad und andere nachhaltige Fortbewegungsformen ein wichtiges Instrument für mehr Nachhaltigkeit darstellen, sind diese nicht in allen Fällen geeignet (z. B. Fahrt Wolfsheide Hergenrath zum Kirchplatz Kelmis für Einkäufe).

Ferner sollten neue Angebote wie Radwege, E-Ladeinfrastrukturen, usw. zwingend gemeindeübergreifend konzipiert werden. Der integrierte Energie- und Klimaplan der Deutschsprachigen Gemeinschaft kann hier einen zielführenden Hebel darstellen, ähnlich wie die grenzüberschreitenden Mobilitätsforen und -projekte der Euregio Maas-Rhein.

Auf Basis des bestehenden Mobilitätsplans der Gemeinde (2024) werden wir verschiedene Maßnahmen zur Förderung alternativer Mobilitätsformen umsetzen. Hierbei gelten folgende Prioritäten: Sicherheit, niederschwellige Maßnahmen, bezuschussbare Maßnahmen.

Wir werden in diesem Sinne:

  • die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen im Sinne der allgemeinen Verkehrssicherheit rigoros kontrollieren;
  • eine allgemeine Beschränkung auf Tempo 30 im Kelmiser Ortskern (Die “Acht”) einführen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern;
  • Die Sicherheit der Schülermobilität verbessern, u. A. pilotweise Einrichtung von Kiss&Ride Parkplätzen im Umfeld der Schulen;
  • Die Ortseingänge sicherer und attraktiver gestalten;
  • Sichere Zugänglichkeit der gesamten Gemeinde für Personen mit eingeschränkter Mobilität verbessern (z. B. angemessene Bürgersteige);
  • die im Mobilitätsplan der Gemeinde vorgeschlagenen Maßnahmen auf ihre Machbarkeit und Finanzierbarkeit prüfen;
  • uns für den Erhalt oder eine vernünftige Alternative für den Bahnübergang 58 am Lüerweg einsetzen;

 

Auf Basis des Mobilitätsplans:

  • Einrichtung einer Mobilitätstaskforce in Zusammenarbeit mit hiesigen Geschäftsleuten, Expert*innen der Gemeinde, der übergeordneten Behörden, relevanten Partnern (z. B. VoG Fahr mit) und interessierten Bürger*innen aus verschiedenen Ortsteilen;
  • Fahrradinfrastrukturen verbessern und eine gemeindeübergreifende Fahrradmobilität durch kohärente Radwege abseits der zentralen Verkehrsachsen ermöglichen. Hierzu kann in Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden das Radverkehrskonzept der Deutschsprachigen Gemeinschaft herangezogen werden;
  • Förderung der E-Bike-Mobilität durch die Einrichtung von Ladestationen an strategischen Punkten (z. B. Museum, Bahnhof, Koul, …). In diesem Zusammenhang werden wir die Studie zur Einrichtung einer E-Bikeinfrastruktur in den Nord-Gemeinden der Deutschsprachigen Gemeinschaft heranziehen und proaktiv nach Partnerschaften mit den Nachbargemeinden suchen;
  • Zugänglichkeit des Bahnhofs Hergenrath verbessern;
  • Die Parkplatzorientierung verbessern und übersichtlicher gestalten. Die bestehenden Parkplätze auf dem Kirchplatz werden wir bedarfsbedingt erhalten und gleichzeitig Parkplätze auf dem Galmeiplatz und hinter dem Restaurant Babylon (Lütticher Straße) kohärent in den Gesamtkontext einplanen. Insbesondere für Personen mit eingeschränkter Mobilität müssen in jedem Fall angemessene Parkplatzangebote zur Verfügung stehen;
  • Innovative Mobilitätsangebote (z. B. Car Sharing, Beispiel St. Vith) in Zusammenarbeit mit der VoG Fahr mit und den Nachbargemeinden fördern. Gemeindefahrzeuge werden wir nach dem Beispiel der Gemeinde Walhain außerhalb der Dienstzeiten der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen;
  • Verhandlungen mit TEC/Aseag, um die Nutzung von Bussen für Kurzstrecken attraktiver zu gestalten und die Barrierefreiheit an Haltestellen zu verbessern;
  • Möglichst frühzeitige Sensibilisierung aller Verkehrsteilnehmer.

Hinsichtlich der im Mobilitätsplan vorgeschlagenen Umleitung des Transitverkehrs aus Moresnet durch Wohnviertel (Heygraben) erscheint uns ein intensiver Austausch mit den betroffenen Bürger*innen unerlässlich.

Ebenso werden wir anderweitige Neuerungen und Änderungen im Kelmiser Straßennetz mit der Bevölkerung diskutieren und mit den Subventionen der Wallonie und der Deutschsprachigen Gemeinschaft umsetzen. Auch dies ist ein Werkzeug, um Maßnahmen gegen den Klimawandel einzuleiten.

 

Im Bereich Straßenbau werden wir:

  • einen priorisierten Straßenbauplan auflegen, der den dringendsten Reparaturbedarfen und den Finanzzwängen der Gemeinde Rechnung trägt und eine langfristige Perspektive abbildet. Etwaige Baumaßnahmen sollen dennoch qualitativ hochwertig ausgeführt werden, so dass Arbeiten nicht bereits nach kurzer Zeit wiederholt werden müssen;
  • neue Straßenbaumaßnahmen streng an den einschlägigen Kriterien der Barrierefreiheit ausrichten.